Philippinenportal
Minimierung des Risikos als Auswanderer auf den Philippinen - Druckversion

+- Philippinenportal (https://www.philippinenportal.de)
+-- Forum: Philippinen (https://www.philippinenportal.de/forumdisplay.php?fid=9)
+--- Forum: Expatforum (https://www.philippinenportal.de/forumdisplay.php?fid=14)
+--- Thema: Minimierung des Risikos als Auswanderer auf den Philippinen (/showthread.php?tid=1853)



Minimierung des Risikos als Auswanderer auf den Philippinen - Hardinero - 07-08-2020

Wir haben in dem Portalthema hier festgestellt, dass Gefängnisaufenthalte auf den Philippinen ziemlich schlimm sein können. Hier sollen Unschuldige jahrelang in Untersuchungshaft sitzen und auf ihr Urteil warten müssen.

Ein solches Schicksal sollte als Auswanderer unbedingt vermieden werden. Deshalb steht fest, dass man nicht "blauäugig" und absolut unbedarft auswandern sollte.

Deshalb mache ich hier mal einen Faden auf, wo wir unsere Erfahrungen austauschen können. Was kann man tun, wie sollte man sich verhalten, um das Risiko als Auswanderer auf den Philippinen zumindest zu verringern?


RE: Minimierung des Risikos als Auswanderer auf den Philippinen - Hardinero - 07-08-2020

Ich fang mal mit einem Beispiel an.

Wer sich gegenüber den einheimischen Nachbarn arrogant verhält, ständig mit Gold behangen und mit Geldscheinen wedelnd herumläuft und obwohl  er verheiratet ist, mit der Braut des Platzhirschen fremdgeht und erwischt wird, braucht sich nicht zu wundern, wenn er in Schwierigkeiten kommt.

Das war zwar jetzt etwas drastisch, aber Neid und Rache sind zwei starke Motive mit denen man sich schnell Feinde schaffen kann. Sollte man vermeiden und stattdessen meiner Meinung nach eher bescheiden auftreten (etwas Understatement schadet nie). Freundlich zu sein, gegenüber den Nachbarn (besonders zu alten Leuten) kommt meiner Erfahrung nach gut an und kostet nichts. Und gute Nachbarn ersetzen fast schon einen Securityguard. Lächeln ... 

Ein weiterer Risikofaktor dort sind die Behörden, die umständlich mit viel Papierkram und im Schneckentempo arbeiten. Am besten, man schickt dort nur die Frau hin. Zwinker2 Muss man aber selber mit, so benötigt man viel Selbstbeherrschung, sollte dort auf keinen Fall laut werden sondern lieber hartnäckig, aber freundlich und sachlich seine Position vertreten. Die Mitarbeiter sind zumindest bei uns in der Regel nett und geben sich Mühe. Verhält man sich dort aggressiv, kann es sein, dass sie einen "auflaufen" lassen. Das bringt also meistens nichts und irgendwann benötigt man sie wieder.


RE: Minimierung des Risikos als Auswanderer auf den Philippinen - FilipinoGerd59 - 07-08-2020

Die Punkte, die Hardinero angeschrieben hat, stimme ich Ihm voll zu. Aroganz ist eine schlechte Eigenschaft, die einem hier das Leben kosten kann.
Genau wie Sarkasmus, Ironie, Zynismus. Das sind ja alles Eigenschaften in denen wir Deutsche glänzen können. Aber so etwas verstehen die Menschen hier nicht. 
Am besten kommt man hier klar, mit derselben Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, mit denen einem die Menschen hier entgegen kommen. Das ist wohl am Anfang schwer,
aber je länger man hier lebt desto einfacher wird es. Ich lebe nun fast 20 jahre hier plus ca. 10 Jahre an Urlauben seid 1982 und habe nie Probleme mit den Menschen hier gehabt. 
Man sollte sich keine Feinde machen. Trinkgelage vermeiden, wo man womöglich noch über Politik diskutiert. Alles ganz einfach belassen. Die Menschen sind einfach hier. Und grossartige Diskussionen können schnell ausarten, vor allen Dingen, wenn vorher das Red Horse Bier geflossen ist. Allgemein ist auswandern nach den Philippinen nicht für jeden Deutschen, da müssten sich viele um 360 Grad drehen.......Es ist auch wichtig, wo du lebst. In der Provinz, sind es genau die Punkte die ich oben beschrieben habe, in Manila und Umgebung können die Menschen etwas besser mit Alkohol umgehen und sind meistens etwas belehrter und lockerer. Aber das sind alles Erfahrenswerte, die man erst mit der Zeit mitbekommt. Wenn man nach einem Jahr schon aufgibt, wegen all der vielen Problemchen, die einem am Anfang erwarten, sollte man vor dem Auswandern lieber noch einmal genau darüber nachdenken, auf was man sich einlässt....Vor allem andern aber, sollte man positiv denken können und nicht immer alles negativ sehen.... -Tschüss.Gerd


RE: Minimierung des Risikos als Auswanderer auf den Philippinen - LiveFromBGC - 08-08-2020

(07-08-2020, 11:50)Hardinero schrieb: Wer sich gegenüber den einheimischen Nachbarn arrogant verhält, ständig mit Gold behangen und mit Geldscheinen wedelnd herumläuft und obwohl  er verheiratet ist, mit der Braut des Platzhirschen fremdgeht und erwischt wird, braucht sich nicht zu wundern, wenn er in Schwierigkeiten kommt.
Obwohl man schon auch festhalten sollte, die reichen Filipinos, von denen es doch eine ganze Menge gibt (vor allem in metro Manila), sind an Arroganz kaum zu übertreffen, wenn ich schon diese dummen Fressen sehe, wie sie  im Büffet das Essen reinstopfen, kaum den Unterschied (geschmacklich) zwischen Rotwein und Weißwein erkennen) aber glauben sie sind etwas besonderes, mit den verwöhnten kleinen Fratzen, während die Maids neben dem Tisch stehen müssen, und den Kindern mehr oder weniger den Hintern abwischen. 

Wenn ich da vor allem die ehemaligen Domestic Workers manchmal sehe, in Serendra, die 30 Jahre in den USA (oder sonstwo) Klos geputzt haben, und seit 20 Jahren Kredit für Ihr Condo abzahlen, aber eine Arroganz an den Tag legen nur weil sie eben in Serendra leben, kommt mir oft das kotzen, auch wie diese Ihre Angestellten oft, in der Öffentlichkeit, behandeln.

Sonst gebe ich dir natürlich Recht, als Expat sollte man sich entsprechend verhalten, in ein Gefängnis will man hier sicher nicht, und doch kann einem das schneller passieren als man denkt, vor allem jetzt, under dem Geisteskranken als President. Arroganz ist ganz schlecht, nur weil sehr viele wohlhabende Filipinos ganz extrem Arrogant sind und glauben sie kacken Rosenwasser, muss man es Ihnen ja nicht nachmachen. Sie sind schließlich in Ihrem Land, wir sind Gäste, und Gäste bleiben wir, egal wie viel wir hier zur Wirtschaft beitragen oder wie viele Filipinos wir beschäftigen. 

Gutes Beispiel ist dieser Spanier, der ein Haus in Dasmarinas Village in Makati hatte, der 200 Filipinos beschäftigte,  und trotzdem jetzt für immer Einreiseverbot hat, obwohl ich das handeln der Polizei und des Barangay auch für extrem korrupt halte, die Haushaltshilfe mit einer Strafe zu belegen weil sie auf dem eigenen Grundstück des Spaniers keine Maske getragen hat. Das der dann wiederum ausflippt, offenbar recht betrunken, ist dann aber eben nicht sehr schlau. 

Hier ein paar links zu dem Vorfall:

https://www.philstar.com/headlines/2020/06/16/2021286/spanish-expat-involved-scuffle-cop-banned-returning 
https://www.philstar.com/headlines/2020/04/28/2010395/makati-cop-files-criminal-raps-vs-expat-dasma-scuffle 
https://www.youtube.com/watch?v=5mMw091VaD8

So schnell kann es gehen.

Auch sollte man, wenn man ein Business hat, immer schön vorsichtig sein, wie oben erwähnt, Neid und Missgunst sind hier sehr verbreitet, eigentlich seltsam, denn sonst sind die Filipinos ja super heilig und verbringen mehr Zeit in der Kirche als am Arbeiten. Aber das ist ein anderes Thema, die Scheinheiligkeit.

Eines habe ich aber bereits in Thailand gelernt, zum Thema Beamte. Korruption ist teil des Lebens, mit westlichen Wertvorstellungen kommt man nicht weit. NIEMALS sollte man allerdings von sich aus Bestechungsgeld anbieten, ist aber ohnehin meist nicht nötig, wenn ich da so an die subtilen hinweise denke die wir vom zuständigen Beamten im Barangay Fort Bonifacio bekommen haben als wir  für unsere Sports Bar die ganzen permits benötigt haben, krass. Meine Meinung ist, wenn man sich durch ein kleines Geschenk einen Vorteil von mehreren Wochen mit einer Permit verschaffen kann, dann, wer bin ich die Philippinische Moral in Frage zu stellen? Grins ... 

Und ja, man sollte es sich 10 mal überlegen bevor man in ein Entwicklungsland, oder Schwellenland auswandert, ist ja ganz klar das man da erst mal vieles was man in Europa gelernt hat wieder vergessen muss.