Kreuzigungen auf den Philippinen

[Kaithoma]

Weihnachten ist vorbei und in guten drei Monaten ist es wieder soweit. Jedes Jahr am Karfreitag geht das Spektakel in San Fernando in der Provinz Pampanga los. Dutzende von Gläubigen geisseln sich selbst bis Blut fließt und viele lassen sich zum x-ten Male an das Kreuz nageln um das Leiden Christi nachzuvollziehen. Etwa zwei Dutzend Menschen lassen sich jedes Jahr fuer einige Minuten kreuzigen und die Begründungen sind sich ähnlich: “Ich gab ein Geluebde ab”, sagte der eine, “Es bringt meiner Familie Gesundheit” meinte ein anderer und  “Ich muss fuer meine Suenden büssen” sagte ein dritter. Und wie jedes Jahr schauten tausende von in -und auslaendischen Touristen dem Spektakel zu.

Die Kirche distanziert sich jedes Jahr aufs neue von den Vorgängen und rät den Teilnehmern sich nicht kreuzigen zu lassen. Merkwürdigerweise lassen sich die Gläubigen weder von einem Verbot noch von einem Rat davon abringen ans Kreuz geschlagen zu werden. 

Auf der anderen Seite nehmen aber die Katholiken in diesem Land ansonsten die Ratschläge der Kirche sehr ernst. Denn sonst würden die
Bemühungen der Regierung bezüglich Geburtenkontrolle viel erfolgreicher sein.

So gibt es z.B. einen Pinoy der sich mit 4 Zoll langen Nägeln ans Kreuz schlagen lässt und dann in der Tat für 5 Minuten aufgerichtet am Kreuz hängt. Stand 2024  hat er sich bereits 35 mal ans Kreuz schlagen lassen. Begonnen hat er das ganze, nachdem er 1986 von einem 3 Stockwerke hohen Reklameschild auf die Straße gestürzt war und fast unverletzt überlebt hatte.

Auch an anderen Orten wird es praktiziert wie in Bulacan aber eben auch in Carcar Cebu, wobei es dort sehr viel weniger Teilnehmer sind.

Das ist eine Sitte, die ich mir in 26 Jahren, die ich auf den Philippinen niemals angeschaut habe, obwohl ich zeitmäßig einmal in Pampange gewesen bin und meine Bekannten dort unbedingt wollten, dass ich mitkomme.