Umfrage: Wurden Eure asiatischen Ehepartner/Kinder bereits Opfer von Rassismus?
Du hast keine Berechtigung bei dieser Umfrage abzustimmen.
noch nie
64.29%
9 64.29%
eher selten
35.71%
5 35.71%
öfter
0%
0 0%
sehr oft
0%
0 0%
fast täglich
0%
0 0%
Gesamt 14 Stimme(n) 100%
∗ Du hast diese Antwort gewählt. [Zeige Ergebnisse]

Themabewertung:
  • 131 Bewertung(en) - 2.69 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Rassismus gegen asiatisch aussehende Menschen?
#1
Anscheinend wächst durch die Coronakrise der Rassismus gegen Asianten und asiatisch aussehende Menschen. Hier ein Artikel aus dem Tagesspiegel.

Entfesselter Rassismus in der Coronakrise „Er sagte, man müsse mich mit Sagrotan einsprühen“

Deshalb mal eine Umfrage, ob Eure Ehepartner/Kinder bereits einmal Opfer von Rassismus geworden sind. Ggfls. kann das ja dann auch hier geschildert werden und wie man anschließend damit umgegangen ist.
Zitieren
#2
Also, am Anfang bin ich da ja noch betroffen, bedaure die arme Frau und rege mich über die Dummheit vieler Deutscher auf.
Spätestens in der zweiten Hälfte des Artikels jedoch wird es mir dann zu blöd.

Und nein, ich / wir haben noch nie offenen Rassismus gegen Asiaten erlebt. Nur Vorurteile gegen die Vietnamesen, die in Ostdeutschland damals die Türken waren.
Vorurteile sind kein Rassismus!  Das tut weh ...
Dass Leute Vorurteile (gut oder schlecht) haben, finde ich normal - geht sicher jedem von uns so. Wer frei von Schuld ist, der werfe den ersten Stein ...

Zitat:Diese Tatsache, berichten auch Opferorganisationen, hat dazu geführt, dass Rassismus gegen Asiaten wenig beachtet wurde. Dass er quasi nebenher existierte, weil es Drängenderes zu bekämpfen gab.

Victoria Kure-Wu wurde einmal gefragt, ob sie mit ihren Augen anders sehe, so mehr mit Panoramablick, nach oben und unten begrenzt. Auf Tinder verrieten ihr Männer, sie wollten „schon immer mal eine Asiatin im Bett haben“, erkundigten sich, ob sie auch schön devot sei.

Sie erlebte augenfälligen Rassismus wie den im Fall ihres früheren Chefs, der sich einen ihrer Texte mit dem Kommentar „Mal gucken, ob dir das Projekt Integration gelungen ist“ vornahm, mit dem Rotstift angebliche Fehler markierte und das Ganze mit dem Fazit „Sechs, setzen“ an alle Kollegen verschickte.

Meist war der Rassismus jedoch subtiler, schwer zu greifen oder gar zu belegen. „Ich werde niemals erfahren, ob es an meinem Nachnamen liegt, dass ich in Berlin noch nie eine Wohnung als Hauptmieter bekommen habe.“ Als sie vor Jahren nebenher in einem Callcenter arbeitete, stellte sie sich irgendwann nur noch mit Carola Müller vor, das schreckte weniger ab.

Der anti-asiatische Rassismus, der schon immer existierte, tritt jetzt enthemmter zutage, sagt Sina Schindler vom Verein „korientation“, einem Netzwerk für asiatisch-deutsche Menschen. Dass die Übergriffe ein so erschreckendes Ausmaß annehmen, liege auch daran, dass sich Täter sicher fühlten. Dass sie glauben, ihren Hass derzeit konsequenzlos ausleben zu können – in Form von Drohungen, Beleidigungen, körperlichen Attacken. Schindler berichtet von Menschen, die in Arztpraxen abgewiesen werden, weil sie asiatisch aussehen.

Beigetragen zur Verrohung des Klimas hätten auch die Medien, die mit stereotypen Darstellungen diffuse Ängste weckten, das Virus zu einer Gefahr aus Asien stilisierten. Es begann Anfang Februar, Deutschland hatte gerade seinen sechsten offiziellen Corona-Fall, als der „Spiegel“ seine Titelgeschichte über das Virus mit einem asiatischen Mann im Schutzanzug bebilderte, dazu der Slogan „Made in China“, in gelber Schrift. Die „Bild“ fragte, ob man jetzt noch Glückskekse essen könne.
Ähm - nein. Hier gehe ich nicht mit. Die meisten dieser Sätze finde ich einfach nur furchtbar dämlich. Was bitte ist schlimm daran, wenn einen jemand wegen seiner Schlitzaugen anspricht? Ist es schlimm, wenn ein Pinoy mich fragt, ob ich wegen meiner langen Nase besser riechen kann? So nicht!
Wenn mir eine Pinay sagt, ich sei "Handsome", oder "sie würde mich gerne mal im Bett haben" - das soll rassistisch sein???? Blöd
Jedenfalls gibt es "Rassismus gegen Asiaten" nicht im grossen Stil in Deutschland. Nur einige ziemlich dumme Leute. Wozu wohl -neben den schlechten Beispielen im Text- auch diese Frau gehört.
Zitieren
#3
Noch wenig Teilnahmen. Traut Euch ruhig. Zwinker2

Bei dieser Umfrage habe ich "eher selten" angekreuzt. Wir wohnen im ländlichen Raum, wobei ich nicht einschätzen kann, ob es das hier tatsächlich nur selten gibt oder wir einfach Glück hatten. In der Grundschule sind meine Kinder dann und wann als "Chinesen" beschimpft worden, wie sie mir erst später erzählten. Das war aber vor der Coronazeit und wohl auch nicht schlimm, denn sie haben zuhause nichts erzählt. Und in dem Grundschulalter sind die Kids halt oft noch unreif und wissen garnicht, was sie da so reden.

Später am Gymnasium gabs das weniger. Zumindest ist mir von meinen kein gravierender Fall von rassistischem Anpöbeln erzählt worden.

Als meine Kinder klein waren, arbeitete meine Frau beim Kinderschutzbund mit, auch ohne irgendwelche Anfeindungen. Genau so die sechs Jahre, in denen sie als Kellnerin in einem Chinarestaurant arbeitete. Sie ist aber wohl einmal in der Stadt von einem Mann "dumm angelabert" worden. Ich denke mal, der hat die richtige Antwort bekommen.

Persönlich sind wir also bisher von einem Rassismus, auch wegen Corona, verschont geblieben. Allerdings hab ich schon von Leuten gehört, dass sie nicht mehr chinesisch essen gehen wollen, weil sie vor dem Virus Angst haben. Als ob dort der Virus im Essen wäre. Crazy Also, es sind schon komische Stimmungen in der Bevölkerung. Ich hoffe mal für unsere Frauen und Kinder, dass es so, wie im (evtl. übertriebenen?) Artikel bei uns nicht wird. Lächeln ...
Zitieren
#4
Rassismus eher nicht, dafür dumme Fragen an meine Chinesin (Pinay), sie geht immer noch ihre Einkäufe machen und hat mehr Angst wegen dem Mindestabstand als das ihr einer dumm kommt und das in Berlin.
Zitieren
#5
Ich habe dann doch lieber mit "eher selten" abgestimmt.
Tatsächlich werden Pinays ja oft mit Chinesen oder Vietnamesen verwechselt ... allerdings ist das m.E. weder Rassismus noch Anpöbeln, sondern schlichtweg Ignoranz.
Mir fiel da nur ein, dass mein Sohn mal von einem anderen Schüler als "braunes Gummibärchen" bezeichnet wurde ... na ja, auch hier finde ich nicht, dass man das schon als "Rassismus" bezeichnen könnte. So nicht!
Zitieren
#6
Ich habe gar nicht abgestimmt, da mich das ja nicht mehr betrifft. Aber eine Anmerkung zu dem hier:

(18-04-2020, 17:31)Hardinero schrieb: Und in dem Grundschulalter sind die Kids halt oft noch unreif und wissen garnicht, was sie da so reden.

Wir haben als Kinder (aber eher nach und nicht während der Grundschule) die Türken immer Kanaken und die Italiener Itaker genannt. Erst später habe ich dann erfahren, dass Itaker während des 2. Weltkriegs eigentlich nix anderes als Italienischer Kamerad hieß und dass Kanaken eigentlich ein Südseevolk war und bei uns dann als Schimpfwort für die Türken benutzt wurde.
Heute benutze ich solche Wörter nicht mehr, gebe aber zu, dass ich allgemein eine Abneigung gegen Muslime habe (egal, ob Türke, Iraner, Saudi, etc.), möchte aber trotzdem anmerken, dass ein guter Kumpel von mir Iraki ist. Allerdings hier aufgewachsen, spricht hiesigen Dialekt und hat auch sonst keine muslimischen "Attitüden". Ich würde meine persönlichen Einstellungen weder als rassistisch, noch als Vorurteile einordnen. Ich würde es eher als Ablehnung bezeichnen.
Was ich aber noch nie erlebt habe, ist, dass Asiaten angefeindet wurden. Nicht damals, als ich noch mit einer Pinay verheiratet war, als auch später. Der Bruder meiner Frau ist mit einer Chinesin verheiratet und sie haben 4 Kinder. Ich habe da noch nie gehört, dass seine Frau oder Kinder irgendwie angepöbelt oder sonstwie angegangen wurden. Selbst jetzt während Corona nicht.
Zitieren
#7
Ich würde ausserdem behaupten, dass Asiaten unter den Ausländern einen sehr guten, wenn nicht sogar den besten Ruf in Deutschland haben.
Da sie meist unauffällig und zurückhaltend sind, nur selten Verbrechen begehen und weil sie eher fleissig sind.
Wer das nun wirklich wegen Corona ändert, gehört ganz sicher zu denen, die den IQ-Durchschnitt hierzulande massiv herunterziehen.
Sicher gibt es auch viele Asiatenhasser, was besonders in Ostdeutschland eben in der Vergangenheit zu suchen ist - die Vietnamesen haben damals halt ihre Geschäfte gemacht ...

Was mich betrifft, so verwende ich heute, ganz im Gegensatz zu meiner Kindheit, das Wort "Kanacken" regelmässig. Denn es steht für mich für Abschaum, der muss nicht unbedingt ausländisch sein. Türkisch schon mal gar nicht.
Generell versuche ich möglichst unvoreingenommen auf jeden Menschen zuzugehen. Bei einigen Rassen (z.B. Schwarzafrikaner und Araber) und Kulturen (Politiker, Grüne, Moslems) gelingt mir das aber leider nicht mehr. Zumindest nicht immer.
Ob ich nun ein Rassist bin oder nicht, ist mir völlig egal. Ich habe meine Meinung und meine Intuition, und gerade Letztere hat mich doch selten getäuscht.
Die Meinung beruht auf Erfahrungen von mir und anderen.
Wem das nicht passt, nun der kann mich kreuzweise.  Ich bin überglücklich!
Zitieren
#8
Meine Mädels sind weder wegen Corona noch sonstwie rassistisch angesprochen oder gar angegangen worden.
Zitieren
#9
Ich habe mit eher selten gestimmt, da meine Frau überall mit grosser Sympathie empfangen wurde. Nur einmal hat eine Angestellte beim Einwohnermeldeamt gefragt warum es ausgerechnet eine Asiatin sein musste; es gäbe doch so viele anständige deutsche Mädels.
Das Asiaten hier wegen des Virus angefeindet werden ist natürlich komplett daneben.
Aber was kann man von einem Volk, das in Zeiten einer Krise zuallererst an Klopapier denkt, erwarten?
( Äh, war das jetzt rassistisch? ) Thinking
Zitieren
#10
Eher selten.

Als Kind in der (Grund)Schule wurde ich oft als Chinese oder "Japse" betitelt. War der einzige mit ost-/südostasiatischen Wurzeln.
Im späteren Alter wurde ich desöfteren als Kanake beschimpft. Meist aber von einschlägigen Klientel. Ich sehe auch nicht wirklich wie aus Fernost aus. Viele halten mich für einen Türken oder Yugo. Was früher auch mit meinem Freundeskreis zu tun hatte der überwiegend aus Türken, Serben und Bosnier bestandt.

Mein Sohn hat berichtet dass er in der Schule auch Chinese genannt wird. Da hat such in den letzten 30 Jahren wohl nicht viel geändert.

Meine Frau hat bisher noch nicht wirklich negatives bzgl. offenen Rassismus erlebt. Nur das sie sehr häufig für eine Thailänderin gehalten wird was sie mittlerweile schon nervig findet.
Im Clubs oder auf der Wiesn' kamen auch schon blöde Sprüche von angetrunkenen Kerlen. Da hat sie schon die ein oder andete Ohrfeige verteilt.

Bzgl. Corona kam bisher noch nichts negatives gegen mich, Frau oder Sohn. Nur halt unter Freunden und Kollegen paar kleine Sticheleien.

Keiner von uns hat "Schlitzaugen". Also keiner von uns 3 ist "Tsinkit". Obwohl meine Oma Chinese-Flipino war. Ihre Eltern sind beide aus China auf die Philippinen eingewandert.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: