19-06-2019, 06:41
Derzeit läuft auf den Philippinen die "Beschneidungs-Saison", bei der den Jungen die Vorhaut in einer oft schmerzhaften Prozedur entfernt wird.
Nicht irgendein muslimischer Staat, sondern die Philippinen sind weltweit das Land, das die höchste Beschneidungsrate bei den Männern vorweist. Es ist dort eine jahrhunderte Jahre alte Tradition, die den Übergang zum Erwachsenenalter kennzeichnen soll. Allerdings leiden Tausende von Jugendlichen unter diesem Eingriff, der dort selten in Frage gestellt wird und die jungen Leute entsprechend unter Druck setzt, sich das machen zu lassen.
"Meine Mutter sagte mir, dass ich beschnitten werden muss, damit ich größer und ein richtiger Mann werde" so ein 11-Jähriger, der den Druck zeigt, den viele Jugendliche empfinden. Wer sich nicht beschneiden lässt, gilt als "supot". "Der Begriff 'supot' impliziert, dass man anders ist und ein Feigling ... weil man nicht den Mut hat, den Schmerz und die Angst zu spüren", sagte Professor Romeo Lee von der Universität De La Salle in seinen Forschungen über die Tradition.
Weltweit bezeichnen Kritiker dieses Beschneidungsritual als "Kindesmissbrauch". Davon will man auf den Philippinen aber nichts wissen. Vielmehr wird dieser Eingriff für arme Familien sogar von der Regierung und der Gemeinde finanziert. In Städten im ganzen Land werden Klassenzimmer, Gesundheitszentren oder Sportanlagen in provisorische Operationssäle umgewandelt, in denen Jungen ab neun Jahren eine Nummer nehmen und warten, bis sie an der Reihe sind.
Die Beschneidung ist mit dem Islam im Jahr 1450 auf die Philippinen gekommen. Auch die 300 Jahre spanischer Kolonialherrschaft mit dem Übergang zum Christentum, das die Beschneidung nicht kennt, konnte diese Tradition nicht stoppen.
Heute halten Kritiker die Beschneidung für medizinisch unnötig und halten den Zwang, das minderjährigen Kindern ohne deren Zustimmung anzutun für Kindesmissbrauch. Aber irgendwie sind die Jungs, wenn sie das dann überstanden haben, auch stolz.
Erwin Cyrus Elecanal, der seine Hand schützend über seinen verbundenen Penis hält, erklärt: "Die Prüfung der Beschneidung hat mich zu einem vollwertigen Jugendlichen gemacht."
Der 12-Jährige fügte hinzu: "Ich werde jetzt reifer sein und meiner Familie helfen."
'Circumcision season': Philippine rite puts boys under pressure
Da wir einen Sohn haben und oft auf den Philippinen Urlaub gemacht haben, stellte sich das Thema auch bei uns. Meine Frau hätte gern die Beschneidung von ihm durchführen lassen, aber ich war dagegen. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass er das selber entscheiden soll, wenn er 18 ist. Ich glaube, das war die richtige Entscheidung.
Nicht irgendein muslimischer Staat, sondern die Philippinen sind weltweit das Land, das die höchste Beschneidungsrate bei den Männern vorweist. Es ist dort eine jahrhunderte Jahre alte Tradition, die den Übergang zum Erwachsenenalter kennzeichnen soll. Allerdings leiden Tausende von Jugendlichen unter diesem Eingriff, der dort selten in Frage gestellt wird und die jungen Leute entsprechend unter Druck setzt, sich das machen zu lassen.
"Meine Mutter sagte mir, dass ich beschnitten werden muss, damit ich größer und ein richtiger Mann werde" so ein 11-Jähriger, der den Druck zeigt, den viele Jugendliche empfinden. Wer sich nicht beschneiden lässt, gilt als "supot". "Der Begriff 'supot' impliziert, dass man anders ist und ein Feigling ... weil man nicht den Mut hat, den Schmerz und die Angst zu spüren", sagte Professor Romeo Lee von der Universität De La Salle in seinen Forschungen über die Tradition.
Weltweit bezeichnen Kritiker dieses Beschneidungsritual als "Kindesmissbrauch". Davon will man auf den Philippinen aber nichts wissen. Vielmehr wird dieser Eingriff für arme Familien sogar von der Regierung und der Gemeinde finanziert. In Städten im ganzen Land werden Klassenzimmer, Gesundheitszentren oder Sportanlagen in provisorische Operationssäle umgewandelt, in denen Jungen ab neun Jahren eine Nummer nehmen und warten, bis sie an der Reihe sind.
Die Beschneidung ist mit dem Islam im Jahr 1450 auf die Philippinen gekommen. Auch die 300 Jahre spanischer Kolonialherrschaft mit dem Übergang zum Christentum, das die Beschneidung nicht kennt, konnte diese Tradition nicht stoppen.
Heute halten Kritiker die Beschneidung für medizinisch unnötig und halten den Zwang, das minderjährigen Kindern ohne deren Zustimmung anzutun für Kindesmissbrauch. Aber irgendwie sind die Jungs, wenn sie das dann überstanden haben, auch stolz.
Erwin Cyrus Elecanal, der seine Hand schützend über seinen verbundenen Penis hält, erklärt: "Die Prüfung der Beschneidung hat mich zu einem vollwertigen Jugendlichen gemacht."
Der 12-Jährige fügte hinzu: "Ich werde jetzt reifer sein und meiner Familie helfen."
'Circumcision season': Philippine rite puts boys under pressure
Da wir einen Sohn haben und oft auf den Philippinen Urlaub gemacht haben, stellte sich das Thema auch bei uns. Meine Frau hätte gern die Beschneidung von ihm durchführen lassen, aber ich war dagegen. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass er das selber entscheiden soll, wenn er 18 ist. Ich glaube, das war die richtige Entscheidung.