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Minigeschichten von den Philippinen
#66
Während sich die Jugend im Kino den neuen Barbie-Film "gegeben" hat, waren meine Frau und ich im Kaufhaus "Hong Enterprises" einkaufen. Sind wohl Chinesen oder Chinoys. Ich hab jedenfalls noch nie in einem Laden soviel vermutliche Fälschungen gesehen, wie dort. Es gibt viele angeblichen Markenartikel und alles ist sehr billig. Ob das aber zwingend alles schlechte Qualität sein muss, bezweifle ich aber auch. Von Schreibwaren, Textilien, Werkzeug, Haushaltsartikeln bis zur Unterhaltungselektronik alles da. Zumindest optisch gibt es die gleichen Artikel in D. zum vielfachen Preis. Ob sich da nicht einige unserer Landsleute eine goldene Nase verdienen?

Wir haben dort für die Familie Schulsachen und Kleidung gekauft. Ich sah dann noch wertig aussehende Schwimmbrillen im Kunststoffetui für nur 85 Pesos. Hab ich für die Jugend gekauft. Aus Erfahrung kosten die in D. im Sportfachgeschäft 25 Euro, Apothekenpreise, wie ich meine. Im Hallenbad kosten sie aber auch noch mehr als 10 Euro. Ist doch nur etwas Kunststoff und Gummi.

Manches ist aber eindeutig Fake und nicht nur die billigen Adidas T-shirts. Unser Karaokemikro ist defekt und beim Hong war eine Lieferung von "Sony" Mikrophonen eingetroffen, für 135 Pesos das Stück, bei einer Garantie von sage und schreibe sieben Tagen. Ausprobiert, klappt, mitgenommen. Ich werde berichten, ob es unseren Urlaub übersteht. Es sieht zumindest echt aus, aber... 

Jedenfalls war ein großer Einkaufswagen zusammengekommen, um den sich dann zwei Kassiererinnen kümmerten. In einer langen Prozedur wurde jedes einzelne Teil von der ersten Saleslady unter die Lupe genommen, eingescannt und von der zweiten verpackt. Die zählt wohl bei der Gelegenheit auch nochmal die Waren und am Schluss wird verglichen und die Richtigkeit durch Unterschriften rechtssicher besiegelt. Aber bei uns nicht, denn auf einmal wurde wieder alles ausgepackt - ohweh! eine Differenz. Das rief sofort die Vorgesetzte auf den Plan. Alles wurde fachmännisch storniert und unter strengster Aufsicht nochmal neu eingegeben und dreimal kontrolliert, ohne Rücksicht auf die Schlange, die sich bereits hinter uns gebildet hatte. Die Leute kennen aber wohl aus Erfahrung dieses bewährte Verfahren und ergaben sich somit klaglos in ihr Schicksal. Wir dann auch. Nach gefühlt einer Stunde an der Kasse ergab sich dann doch die sehr erfreuliche Übereinstimmung bei der Artikelanzahl, wir durften zahlen und sind dann noch  rechtzeitig zum Kino gekommen, wo der Film gerade zu Ende war...
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RE: Minigeschichten von den Philippinen - von Hardinero - 28-07-2023, 13:49

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