17-01-2025, 11:33
(17-01-2025, 09:24)Speedy schrieb: ... generell muss jede Versicherung Rücklagen haben.
So würde es jeder gute Kaufmann handhaben. In Deutschland sind aber die gesetzlichen Krankenkassen (genauso wie auch die Rentenversicherung) keine Unternehmen, die das selber entscheiden können, sondern sie sind "in der Hand" des Gesetzgebers. Nach den gesetzlichen Bestimmungen sollen sich die Rücklagen maximal in Höhe der Ausgaben für einen Monat belaufen. Das ist ziemlich knapp, also "von der Hand in den Mund". Vernünftigerweise hatten die Krankenkassen für schlechte Zeiten mehr Rücklagen gebildet. Niemand hat sich daran gestört. Aber dann kam Spahn, 2019:
Zitat:Das Kabinett hat am Mittwoch entsprechende Neuregelungen von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf den Weg gebracht. Demnach müssen die Kassen ab dem 1. Januar angehäufte Rücklagen abbauen.
Kassen müssen Rücklagen abbauen
Jetzt ist das Geld weg. Und dagegen wettert beispielsweise der Chef der Techniker-Krankenkasse, denn es sollte wohl so aussehen, als ob unter Spahn die Beiträge stabil bleiben würden.
Zitat:"Das war aber Beschiss, weil einfach die Rücklagen abgebaut wurden. Jetzt kann nichts mehr gepuffert werden.
Würden wir nochmal in eine Krise laufen wie Corona", so der TK-Chef weiter, "hätten wir überhaupt kein Geld mehr, um zum Beispiel Krankenhäuser frühzeitig zu bezahlen."
ZDF: TK-Chef wettert: "Beschiss" - Warum 2025 die Kassenbeiträge so stark steigen
Auf den Philippinen kann ich die Höhe der Rücklagen in Relation zu den Ausgaben nicht einschätzen. Die Philhealth scheint aber auch wie die Krankenkassen in Deutschland öffentlich-rechtlich zu sein. Und wenn dann solche Institutionen gespart haben, um Rücklagen aufzubauen, weckt das sehr gerne Begehrlichkeiten beim Staat. Marcos will die Zuschüsse streichen und das Geld anderweitig verwenden. Mag sein, dass die Rücklagen so hoch sind, dass das sinnvoll ist. Es kann aber auch sein, dass in ein paar Jahren der Chef der Philhealth ähnlich argumentiert wie bei uns der Chef der TK.