02-05-2025, 08:07
Leider habe ich keine Fotos mehr, die sind damals alle vom Taifun Ruping (Okt. 1990) zerstört worden, als das Haus meiner Schwiegermutter fort flog und nur die Pfosten im Meer übrig blieben. Der hatte damals auch die Mactanbrücke in Cebu beschädigt.
2. Teil
Nach knapp 7 Stunden Fahrzeit kamen wir in Cagayan de Oro an. Meine Frau und ich checkten ins Parkview Hotel ein, das war damals das einzige Mittelklassehotel, das warmes Wasser im Bad hatte. Da es schon dunkel war, konnten wir heute nichts mehr unternehmen und gingen zum Abendessen ins Divisoria Restaurant, das heute leider nicht mehr existiert. Das Essen dort war sehr gut, wer derartiges Essen heute in Cagayan versuchen will, sollte im Orovilla oder im Taipan Restaurant essen, das sind die selben Eigentuemer.
(Als ich diese Gechichte schrieb, gab es die beiden erwähnten Restaurants noch, aber heute gibt es die nicht mehr. Wobei die Eigentümer vom Taipan das Dynasty Court gebaut haben. Ob aber die Essensqualität dort heute noch so gut ist, wie damals, weiß ich nicht. Hngegen ist das Kagay-anon im Limketkai Center nach wie vor ein ausgezeichnetes Restaurant, aber philippinisch und nicht chinesisch. Meine Tochter war vor 9 Monaten dort und wird diesen Sommer wieder dort sein.)
Am naechsten Morgen fuehrte unser Weg zuerst zur Coast Guard und dort schilderten wir die Geschehnisse. Der Coast Guard Kommandant war sehr zuvorkommend und versprach erst einmal alle Coast Guard Stationen von Butuan bis Dipolog City ueber Funk zu befragen, ob etwas ueber den Verbleib des Bootes bakannt waere. Zwichenzeitlich fuhren wir zum Flughafen um uns nach den Kosten fuer ein Sportflugzeug zu erkundigen. Dort angekommen sahen wir nur eine kleine einmotorige Sportmaschine, einen Charter Service gab es nicht, aber wir bekamen vom Airport Manager die Addresse und Telefonnummer des Eigentuemers, ein Amerikaner, der auch gelegentlich Auftraege annahm. Anschliessend ging es zurueck zur Coast Guard.
Dort erlebten wir eine positive Ueberraschung. Die Coast Guard in Iligan hatte berichtet, dass unser Boot von einer Faehre der William Lines gefunden worden war und im Schlepp Richtung Iligan ist, wo es im Verlauf des Nachmittags eintreffen wuerde. Wir bedankten uns fuer die Hilfe, spendierten 300 Pesos fuer zwei Kisten Bier und machten uns auf die Socken zum Busbahnhof. Mit dem naechsten Bus fuhren wir dann nach Iligan und kamen auch knappe 2 Stunden spaeter dort an. Am Hafen gingen wir zur Coast Guard um dort zu warten. Etwa eine Stunde spaeter kam das Schiff der William Lines an und schon beim Einlaufen sahen wir die Geosally hinten im Schlepp. Als die Faehre angelegt hatten wurde unser Boot dann manuell von einigen Arbeitern im Hafen an den Pier gezogen. Die Crew war sehr ueberrascht uns zu sehen und wir wollten natuerlich wissen, was geschehen war, aber zuerst waren wir uebergluecklich Mannschaft und Boot intakt zu sehen.
Mein Schwager erzaehlte was passiert war: Kurz nachdem wir die Meerenge zwischen Camiguin und Balingasac passiert hatten, fiel der Motor aus und wir trieben. Eman (der Maschinist) versuchte alles, den Motor wieder in Gang zu setzen, aber da hatte ein Kolben gefressen und es ging gar nichts. Wir trieben also und hofften, die Stroemung wuerde uns Richtung Macajalar Bay treiben, aber leider trieben wir zwischen Camiguin und der Bay Richtung Siquijor, wo wir auch sehr hohe Wellen hatten. Uns blieb nichts anderes uebrig, als etwa 5 Tonnen Chromerz ins Meer zu werfen um das steuerlose Boot einigermassen zu stabilisieren. Wir sahen einige Fischerboote, aber keines reagierte auf unser Hilfe Signal. Wir machten dann aus einem weissen T-Shirt eine Behelfsflagge auf das wir mit Altoel SOS schrieben. Wir trieben schon fast 5 Tage und waren schon an Siquijor vorbei auf dem Weg in die Sulu See, als wir das Passagierschiff sahen. Wir winkten mit der Flagge, wir schrien und als wir sahen, dass das Boot nicht reagiert, sprang ich zusammen mit Inting ins Wasser und wir versuchten Richtung Schiff zu schwimmen. Dabei wedelten wir ununterbrochen mit der SOS Flagge. Endlich reagierten einige Passagiere, schrien und deuteten auf uns. Das Schiff stoppte und lief langsam auf uns zu. Kurz darauf kamen zwei Rettungsringe geflogen und wir wurden an Bord gezogen. Die Geosally wurde dann abgeschleppt gegen eine Gebuehr von 3000 Pesos. So sind wir doch noch gerettet worden, bevor wir in die Sulu See trieben.
Gottseidank war alles gut ausgegangen. Wir schliefen mit der Crew auf dem Boot und am naechsten Morgen suchten wir ein Boot, das uns nach Cagayan schleppen konnte. Wir wurden auch bald fuendig und ein mittleres Fischerboot stimmte zu uns fuer 2000 Pesos plus Sprit nach Cagayan zu bringen. Die Schlepperei war sehr langsam und es war Nacht, als wir in Cugman bei Horizon (dem Chromerzkaeufer) ankamen. Wir nahmen uns eines der zalreichen Minicas (ein kleines Taxi) um zum Hotel zu gelangen, aus dem wir ja noch nicht ausgecheckt waren.
Nach einem guten Fruehstueck am folgenden Tag verhandelten wir mit einem anderen Pumpboat der Rosan das auch Chromerz angeliefert hatte, damit die uns nach Dinagat zurueck schleppen. Die wollten nur den Diesel von uns, da beim naechstenmal sie vielleicht von uns Hilfe braeuchten. Ich entschloss mich nach Cebu weiter zu fahren um einen neuen Motor zu organisieren. Ich gab den Auftrag das Boot hoch auf den Strand zu schieben, um es fuer die Ueberholung und einen Neuanstrich vorzubereiten.
Am Abend fuhr ich dann mit einer Faehre der Transasia Lines nach Cebu. Dort angekommen, nahm ich mir erst einmal ein Zimmer im Hope Pension House und besuchte dann spaeter meinen Schwager in La Tondena. "Ben ich brauche einen erfahrenen Mechaniker, der mir beim Kaufen eines Motors hilft." sagte ich zu ihm. Ben nahm sich kurzerhand frei und zusammen fuhren wir dann nach Mabolo, wo er einen verlaesslichen Mechaniker kannte. Zusammen mit diesem fuhren wir dann bei verschiedenen Surplus Haendlern vorbei und schauten uns verschiedenes an. Der Mechaniker checkte jeden Motor, mass die Kompression bei allen Zylindern und hoerte sich jede Maschine mindestens 30 Minuten an beim Laufen. Am Abend hatten wir bestimmt 15 Motoren gecheckt. Pedong der Captain des Bootes wollte eine staerkere Maschine haben als die alte. Sie sollte 6 8 Zylinder haben und wenigstens 250PS. Nun in dieser Groesse waren nur zwei Motoren dabei gewesen und er meinte er wolle sie morgen noch genauer checken. In dieser Nacht schlief ich bei meinem Schwager.
Morgens fuhren wir dann wieder zu den Surplus Haendlern und der Mechaniker untersuchte die beiden Motoren noch genauer und oeffnete was zu oeffnen war, um alles auf Herz und Nieren zu pruefen. Danach entschieden wir uns fuer einen 8 Zylinder Diesel mit 265PS. Wir verhandelten mit dem Haendler bestimmt eine Stunde bis wir uns auf 33.000 Pesos einigten. Dafuer wuerde der Motor noch beim Schiff angeliefert werden. Am gleichen Abend fuhren der Motor und ich auf der Sweet Home einer Faehre der Sweet Lines nach Surigao City.
Fortsetzung folgt
2. Teil
Nach knapp 7 Stunden Fahrzeit kamen wir in Cagayan de Oro an. Meine Frau und ich checkten ins Parkview Hotel ein, das war damals das einzige Mittelklassehotel, das warmes Wasser im Bad hatte. Da es schon dunkel war, konnten wir heute nichts mehr unternehmen und gingen zum Abendessen ins Divisoria Restaurant, das heute leider nicht mehr existiert. Das Essen dort war sehr gut, wer derartiges Essen heute in Cagayan versuchen will, sollte im Orovilla oder im Taipan Restaurant essen, das sind die selben Eigentuemer.
(Als ich diese Gechichte schrieb, gab es die beiden erwähnten Restaurants noch, aber heute gibt es die nicht mehr. Wobei die Eigentümer vom Taipan das Dynasty Court gebaut haben. Ob aber die Essensqualität dort heute noch so gut ist, wie damals, weiß ich nicht. Hngegen ist das Kagay-anon im Limketkai Center nach wie vor ein ausgezeichnetes Restaurant, aber philippinisch und nicht chinesisch. Meine Tochter war vor 9 Monaten dort und wird diesen Sommer wieder dort sein.)
Am naechsten Morgen fuehrte unser Weg zuerst zur Coast Guard und dort schilderten wir die Geschehnisse. Der Coast Guard Kommandant war sehr zuvorkommend und versprach erst einmal alle Coast Guard Stationen von Butuan bis Dipolog City ueber Funk zu befragen, ob etwas ueber den Verbleib des Bootes bakannt waere. Zwichenzeitlich fuhren wir zum Flughafen um uns nach den Kosten fuer ein Sportflugzeug zu erkundigen. Dort angekommen sahen wir nur eine kleine einmotorige Sportmaschine, einen Charter Service gab es nicht, aber wir bekamen vom Airport Manager die Addresse und Telefonnummer des Eigentuemers, ein Amerikaner, der auch gelegentlich Auftraege annahm. Anschliessend ging es zurueck zur Coast Guard.
Dort erlebten wir eine positive Ueberraschung. Die Coast Guard in Iligan hatte berichtet, dass unser Boot von einer Faehre der William Lines gefunden worden war und im Schlepp Richtung Iligan ist, wo es im Verlauf des Nachmittags eintreffen wuerde. Wir bedankten uns fuer die Hilfe, spendierten 300 Pesos fuer zwei Kisten Bier und machten uns auf die Socken zum Busbahnhof. Mit dem naechsten Bus fuhren wir dann nach Iligan und kamen auch knappe 2 Stunden spaeter dort an. Am Hafen gingen wir zur Coast Guard um dort zu warten. Etwa eine Stunde spaeter kam das Schiff der William Lines an und schon beim Einlaufen sahen wir die Geosally hinten im Schlepp. Als die Faehre angelegt hatten wurde unser Boot dann manuell von einigen Arbeitern im Hafen an den Pier gezogen. Die Crew war sehr ueberrascht uns zu sehen und wir wollten natuerlich wissen, was geschehen war, aber zuerst waren wir uebergluecklich Mannschaft und Boot intakt zu sehen.
Mein Schwager erzaehlte was passiert war: Kurz nachdem wir die Meerenge zwischen Camiguin und Balingasac passiert hatten, fiel der Motor aus und wir trieben. Eman (der Maschinist) versuchte alles, den Motor wieder in Gang zu setzen, aber da hatte ein Kolben gefressen und es ging gar nichts. Wir trieben also und hofften, die Stroemung wuerde uns Richtung Macajalar Bay treiben, aber leider trieben wir zwischen Camiguin und der Bay Richtung Siquijor, wo wir auch sehr hohe Wellen hatten. Uns blieb nichts anderes uebrig, als etwa 5 Tonnen Chromerz ins Meer zu werfen um das steuerlose Boot einigermassen zu stabilisieren. Wir sahen einige Fischerboote, aber keines reagierte auf unser Hilfe Signal. Wir machten dann aus einem weissen T-Shirt eine Behelfsflagge auf das wir mit Altoel SOS schrieben. Wir trieben schon fast 5 Tage und waren schon an Siquijor vorbei auf dem Weg in die Sulu See, als wir das Passagierschiff sahen. Wir winkten mit der Flagge, wir schrien und als wir sahen, dass das Boot nicht reagiert, sprang ich zusammen mit Inting ins Wasser und wir versuchten Richtung Schiff zu schwimmen. Dabei wedelten wir ununterbrochen mit der SOS Flagge. Endlich reagierten einige Passagiere, schrien und deuteten auf uns. Das Schiff stoppte und lief langsam auf uns zu. Kurz darauf kamen zwei Rettungsringe geflogen und wir wurden an Bord gezogen. Die Geosally wurde dann abgeschleppt gegen eine Gebuehr von 3000 Pesos. So sind wir doch noch gerettet worden, bevor wir in die Sulu See trieben.
Gottseidank war alles gut ausgegangen. Wir schliefen mit der Crew auf dem Boot und am naechsten Morgen suchten wir ein Boot, das uns nach Cagayan schleppen konnte. Wir wurden auch bald fuendig und ein mittleres Fischerboot stimmte zu uns fuer 2000 Pesos plus Sprit nach Cagayan zu bringen. Die Schlepperei war sehr langsam und es war Nacht, als wir in Cugman bei Horizon (dem Chromerzkaeufer) ankamen. Wir nahmen uns eines der zalreichen Minicas (ein kleines Taxi) um zum Hotel zu gelangen, aus dem wir ja noch nicht ausgecheckt waren.
Nach einem guten Fruehstueck am folgenden Tag verhandelten wir mit einem anderen Pumpboat der Rosan das auch Chromerz angeliefert hatte, damit die uns nach Dinagat zurueck schleppen. Die wollten nur den Diesel von uns, da beim naechstenmal sie vielleicht von uns Hilfe braeuchten. Ich entschloss mich nach Cebu weiter zu fahren um einen neuen Motor zu organisieren. Ich gab den Auftrag das Boot hoch auf den Strand zu schieben, um es fuer die Ueberholung und einen Neuanstrich vorzubereiten.
Am Abend fuhr ich dann mit einer Faehre der Transasia Lines nach Cebu. Dort angekommen, nahm ich mir erst einmal ein Zimmer im Hope Pension House und besuchte dann spaeter meinen Schwager in La Tondena. "Ben ich brauche einen erfahrenen Mechaniker, der mir beim Kaufen eines Motors hilft." sagte ich zu ihm. Ben nahm sich kurzerhand frei und zusammen fuhren wir dann nach Mabolo, wo er einen verlaesslichen Mechaniker kannte. Zusammen mit diesem fuhren wir dann bei verschiedenen Surplus Haendlern vorbei und schauten uns verschiedenes an. Der Mechaniker checkte jeden Motor, mass die Kompression bei allen Zylindern und hoerte sich jede Maschine mindestens 30 Minuten an beim Laufen. Am Abend hatten wir bestimmt 15 Motoren gecheckt. Pedong der Captain des Bootes wollte eine staerkere Maschine haben als die alte. Sie sollte 6 8 Zylinder haben und wenigstens 250PS. Nun in dieser Groesse waren nur zwei Motoren dabei gewesen und er meinte er wolle sie morgen noch genauer checken. In dieser Nacht schlief ich bei meinem Schwager.
Morgens fuhren wir dann wieder zu den Surplus Haendlern und der Mechaniker untersuchte die beiden Motoren noch genauer und oeffnete was zu oeffnen war, um alles auf Herz und Nieren zu pruefen. Danach entschieden wir uns fuer einen 8 Zylinder Diesel mit 265PS. Wir verhandelten mit dem Haendler bestimmt eine Stunde bis wir uns auf 33.000 Pesos einigten. Dafuer wuerde der Motor noch beim Schiff angeliefert werden. Am gleichen Abend fuhren der Motor und ich auf der Sweet Home einer Faehre der Sweet Lines nach Surigao City.
Fortsetzung folgt