03-06-2019, 22:41
(03-06-2019, 01:05)Oliver schrieb: Nun gut, ich empfehle folgende Veroeffentlichung einer Doktorarbeit der Charite in Berlin und dem Fachbereich Veterinaermedizin der Freien Universitaet Berlin. Eine Menge an Statistik ist dort zu lesen. Der interessante Part ist auf Seite 55, Tabelle 9. Ich weiss nicht, ob diese Tabelle von Kampfhundefreunden manipuliert wurde, da dort ersichtlich ist, dass der Dt. Schaeferhund mit Abstand am meisten zubeisst, waehrend sich der Dobermann den Platz unter anderem mit Malteser und Pekinese teilt.
Weshalb ich die Studie für komplett unbrauchbar halte: Es fehlt hier eben der Bezug zur Population!
Eine Weltraumflug ist -wohl unbestritten- weitaus gefährlicher als ein Flug mit dem Flugzeug - trotzdem kommen jedes Jahr mehr Menschen durch Flugzeugunfälle ums Leben ...
Also ist der Bezug zur Population absolute Grundvoraussetzung, um die Gefährlichkeit einer Hunderasse beurteilen zu können.
Weiterhin ist erkennbar, dass diese Studie von jemandem abgefasst wurde, dem es offensichtlich darum geht, die Gefährlichkeit von Kampfhunden zu relativieren oder gar zu verschleiern, und von jemandem, der extrem hundefreundlich eingestellt, also nicht objektiv ist (siehe Einleitung Seiten 3ff.).
Sicherlich ist es auch ein unglücklicher Zufall, dass ausgerechnet eine Doktorarbeit mit 87 Seiten Deine Quelle ist, die wohl niemand hier, Dich eingeschlossen, komplett lesen und analysieren wird.
Zitat:Youtubevideos hin, Bildzeitungsuebschriften her.Ich schaue hinsichtlich Hunden weder das Eine, noch das Andere.
Sehr wohl jedoch sehe ich fast TÄGLICH ein Video, in dem Kampfhunde (meist Shitbull) andere Hunde oder Menschen angreifen und schwer verletzen, durch ZUFALL auf einer anderen Webseite, die rein gar nichts mit Hunden zu tun hat, sondern auf der vielmehr die Mehrheit der Mitglieder Hundeliebhaber sind.
Während ich kein einziges Video davon gesehen habe, wie Schäferhunde das tun ... aber gut, vielleicht werden Kampfhunde oder das, was Menschen dafür halten, ja eher gefilmt? Die Webseite ist international, also keineswegs auf Deutschland beschränkt. Aber vielleicht haben ja alle Menschen weltweit was gegen Kampfhunde?
Zitat:Nach 40 Jahren die ich mit Hunden aufgewachsen bin und 27 Jahren in denen ich selbst Hunde gehalten habe (darunter nun zum vierten mal einen Dobermann) bleibt es dabei, dass ich einen Hund vom Welpenalter an so erziehen kann, dass er nicht auffaellig wird!Du bist nicht objektiv. Deine Aussagen weiter oben zeigen, dass Du nicht verantwortungsvoll genug handelst, um Hunde dieser Grösse zu halten. Nur die Erfahrung mit eigenen Hunden gibt Dir nicht das Recht dazu, zu entscheiden, ob Du sie ohne Leine führen kannst oder nicht.
Ich wiederhole den Vergleich mit einer scharfen Waffe. Wer den Umgang damit korrekt lernt und ausübt, wird diese Waffe niemals irgendwo hinlegen oder deren Lauf auf andere Leute richten, auch nicht unabsichtlich, egal wie gut sie gesichert ist. Und ja, egal ob sie geladen ist oder nicht!
Die Statistiken, zumindest die vom BL Sachsen-Anhalt, die ich weiter oben verlinkt habe und die die Population mit einbeziehen, sprechen eine eindeutig andere Sprache, als die Doktorarbeit. Ich glaube auch nicht, dass es in anderen Bundesländern sehr anders aussehen wird.
Nun kann man sicherlich drüber streiten, ob diese Statistiken gefälscht wurden - ich persönlich halte das aber für sehr unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist da vielleicht doch, dass die Doktorandin ein wenig voreingenommen war?
Zitat:Dennoch wuerde ich ihn nie alleine, ohne Leine rumlaufen lassen, weil ich weiss, dass das ihm ueber Generationen antrainierte Verhalten Fremden gegenueber jederzeit durchbrechen kann.JA -ganz genau das ist es, was ich meine. Warum machst Du das dann mit einem Dobermann, der ähnlich gefährlich sein kann?
Zitat:Aufgrund dieser Ausbildung, meiner Erfahrung und meinem Verantwortungsbewusstsein, auch meinen Kinder gegenueber, laufen unsere beiden auf privatem Grund ohne Leine.Der gebissene Mann war also auf umzäuntem Privatgrund von Euch? Das würde meine Einschätzung natürlich ändern, wurde aber nicht von Dir kommuniziert.
Wie dem auch sei - man lässt seinen Hund in der Öffentlichkeit gar nicht ohne Leine laufen! Zumindest nicht, wenn auch nur Menschen in der Nähe sein KÖNNTEN. Egal ob das ein Schäferhund oder ein Shitbull ist. Genausowenig wie man beispielsweise ein dreijähriges Kind auch nur eine Sekunde lang unbeaufsichtigt an der Strasse stehen oder eben eine geladene Waffe herumliegen lässt.
(03-06-2019, 08:01)Cuwupomm schrieb: Oliver mit seinen Hinweisen auf die art- und charaktergerechte Erziehung von Hunden und die mE richtige Feststellung, dass man die allermeisten Rassen wirklich "gesellschaftstauglich" erziehen kann.Wird ja von niemandem bestritten, nur die sog. Kampfhunde eben nicht.
Zitat:Das Problem dabei ist nach meiner Erfahrung, dass Menschen dann aus dieser Angst heraus eine Reaktion an den Tag legen, die Hunde provoziert, da sie die Angsthaltung gerne mal als Angriff fehlinterpretieren.Richtig, Hunde "riechen" die Angst. Jedoch ist die Problematik vielschichtiger ... ich kann gerne mal einige der Videos verlinken, auf denen zu sehen ist, wie das bei Kampfhunden so abgeht. Teilweise trotz Leine und trotz ausreichend starkem (zumindest vermeintlich ausreichend!) Hundeführer.