Themabewertung:
  • 113 Bewertung(en) - 3.25 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Erfahrungsbericht / Visitor Visa Schwiegermutter
#1
Ich wollte nur mal berichten, das es geklappt hat mit unserem Visaantrag für meine Schwiegermutter. 3 Monate hat sie bekommen und ist am 3.3.2020 nach Deutschland gereist. Also 10 Tage bevor Manila dicht gemacht hat. Ein paar Tage vorher hat Emirates schon seine Flüge zusammengestrichen. Da hatten wir ganz schön gebangt. Aber Etihad flog weiterhin. Nun hat aber auch Etihad seine Flüge abgesagt. Wie es Ende Mai ausschaut wissen wir noch nicht. Zur Not werden wir eine Verlängerung des Visums beantragen.

Bei uns lief es sehr gut bisher. Wir haben die Zeit in der meine Frau keinen Eisprung hatte also 1,5 Jahre sehr gut genutzt. Sind viel verreist und haben uns Deutschland und Europa angeschaut. Seit  Juni letzten Jahres ist meine Frau nun schwanger und wir bereiten uns so langsam auf den Nachwuchs vor und freuen uns auf die neuen Aufgaben und auf die neue Herausforderung.

Seit 25.3. bin ich also nun Vater und seitdem hat sich vieles geändert und es ist sehr emotional. Wir sind zuvor schon sehr viele Situationen und Eventualitäten durchgegangen (Erziehung und Leben). Ich hatte mir auch keine großen Sorgen gemacht weil meine Frau so ne Art Babyflüsterer ist. Sie konnte schon immer gut mit Babies. Nun mit unserem eigenen Kind ist es scheinbar komplizierter. Sie hält es nicht aus wenn das Baby weint und dann weint sie auch.

Ich hatte die Hebamme darauf angseprochen ob sie nicht schon vor der Geburt meine Frau unterstützen könnte. Nein das gänge nicht. Im Krankenhaus fühlte sie sich alleine gelassen, denn nach der Entbindung durfte ich nicht mit auf die Station. Etwas worauf sich meine Frau sehr gefreut hatte. Somit haben wir dann besprochen, dass es dort nicht besser wird und ich habe sie dann, entgegen des ärztlichen Rates, abgeholt. Zuhause konnte sie sich etwas besser erholen und zumindest konnten wir (ich und Mom) uns um das Baby kümmern.

Die Hebamme war leider auch im KH nicht vor Ort und hielt es auch nicht für nötig. So haben wir sie erst, ab Geburt, 4 Tage später zu Gesicht bekommen. Soweit hat dann aber auch alles gepasst.

Da ich natürlich nun Arbeiten muss und kein studierte Babyexperte bin versuche ich da zu sein wo es geht, was aber auch seine Grenzen hat. Daher weint meine Frau auch oft und ich tröste sie dann, sie hat sich emotional sehr verändert.
Ich musste auch meine lustige Seite etwas zurücknehmen, denn nicht jeder Spaß kommt nun noch so gut an wie vorher. Da konnte ich sie immer zum lachen bringen auch wenn der Gag noch so schwarz war, aber heute krieg ich dann Tränen zu sehen.
Z.B. sind wir ja ständig beim Arzt und Sie fragt dann immer warum fühlt sie hier so und dort so oder Warum ist der Bauch ungleichmäßig dick usw... Antwort ist meistens: Das ist normal....
Und so machen wir uns selbst auch immer den Spaß zu sagen, "is normal." Aber seit der Geburt, weint sie nach so einem Spruch...
Zuletzt hatte meine Frau dann bei der Hebamme einen Heulkrampf bekommen.
Das war dann auch gleich ein gefundenes Fressen für die Hebamme von der ich dann gleich nen Einlauf bekam, von wegen Hormonumstellung einer Frau. Dabei wollte ich nur, dass wir das umsetzen was die Hebamme gesagt hat. Leider ist es auch so, das jeder was anderes sagt. Das verunsichert meine Frau noch mehr und so lasse ich sie jetzt machen. Sie macht es ja auch  gut, aber eben auf ihre Weise und ich mache es auf meine Weise. Und klar nehme ich auf die Hormonumstellung des weiblichen Körpers rücksicht. Es ist eh schon eine Wahnsinnsleistung auch was meine Frau für Energie hatte während der Schwangerschaft.
Ansonsten macht auch die Hebamme einen tollen Job und kennt sich sehr gut aus. Wir beide Sorgen uns aber nun um den Zustand meiner Frau, die nun auch mit einem fiesen Ausschlag kämpfen muss.  
Corona hat auch noch seinen Teil dazu beigetragen, dadurch wurde meine Frau, auch zusätzlich durch die ständigen Fakenews, total verunsichert. In der Stadt hat ihr sogar eine Gruppe weiblicher Jugendlicher den Stinkefinger gezeigt.  

Heute sind wir in der zweiten Woche und es wird besser finde ich. Wir hatten einen super Tag und meine Frau konnte sich ausruhen und ich hab mit unserem Sohn gespielt, das war heute das erste Mal das er darauf reagierte. Normalerweise weint er dann immer und dann is meine Frau gleich wieder mit ihm auf gleicher Wellenlänge, emotional und das stresst dann auch den Papi... Ich habe aber gehört...."Das ist normal" ROFL!

In diesem Sinne ein schönes Wochenende.
Zitieren
#2
Glückwunsch zum Nachwuchs! Flowers Und die Renten sind wieder etwas sicherer geworden. Zwinker2
Zitieren
#3
Glückwunsch zum Thronfolger! Grimmassen
Irgendwie klingt das mit der Hebamme aber nicht so sympathisch.
Zitieren
#4
Glückwunsch!
Zitieren
#5
Was will man auch erwarten von einer Hebamme die uns 3 mal gesehen hat. Normalerweise lernt man seine Hebamme vorher kennen und führt ein ausführliches Gespräch aber Dank Corona wurde das alles stark verkürzt. Wie gesagt fachlich ist sie Top, Sympathisch ist sie auch aber uns Einschätzen, das kann sie sicherlich in der Kurzen Zeit nicht.
Aber ich hab es mal dabei belassen, denn solche Gefühlsausbrüche sind normal und mittlerweile geht es uns jeden Tag besser. Thumbsup

Danke für die netten Glückwünsche Zwinker2
Zitieren
#6
Weitere Erfahrungen im Zusammenleben mit einer Philippina und die sinnvolle Förderung von Schwester und Mutter.

Nachdem die Mutter von ihrem Deutschen Freund 2020 verlassen wurde, waren wir diejenigen die für Kost und Logie aufkommen mussten. Der Freund hatte die Mutter bisher komplett unterstützt und wollte das auch so. Er wollte nicht dass sie arbeitet. Somit hat er auch relativ viel Geld schicken müssen.
Das kam für uns aber nicht in Frage, denn wir brauchten dieses Geld auch für unsere Familie.

Zusammen haben wir dann entschieden, dass die Schwester ihr immer teurer werdendes IT Studium beendet, welches sie ebenfalls nicht weiter machen wollte.
Sie wollte nun Hotelmanagement studieren. Um dies zu finanzieren sollte sie einen Nebenjob annehmen, denn gerade am Anfang sind die Gebühren relativ hoch und so kann man auch sehen wie motiviert die Schwester ist.
Das hat dann auch ganz gut geklappt und die Schwester hat in mehreren Nagelsaloons gearbeitet um sich nebenbei etwas dazu zu verdienen.
Des weiteren stand auch ein Umzug in ein kleineres Haus bevor. Alleine damit hatten wir schon die Lebenshaltungskosten halbiert.

Heutiger Stand 2021 bis 2022:
Wir entschieden zusammen, dass die Mutter nun auch aus dem kleineren Haus ausziehen musste, da die Tochter mit dem Studium fertig ist und zu ihrem Freund gezogen ist. Da sahen wir es für unsinnig an wenn sie dort alleine wohnen sollte. Sie zog dann also erstmal zur Untermiete zu Verwandten, damit sie auch nicht so alleine ist. Dort gab es dann aber irgendwelche Beziehungsstreitereien und Neider, wodurch dann der Mutter von meiner Frau alle Schuld gegeben wurde.
Daher wurde dann entschieden, dass die Mutter zurück zu ihrer Schwester nach Tarlac ziehen solle und was ihr auch sehr gefiel. Ich hatte dies auch von Anfang unterstützt, aber solange die Tochter noch studierte war dies erstmal keine Option. Tarlac hat auch den Vorteil, es ist günstiger als Baguio.
Sie zog dann also bei ihrer Schwester ein und half mit in ihrer Bäckerei zu arbeiten und im Haushalt zu helfen.

Die Schwester meiner Frau hat also derweil die Ausbildung als beste Studentin abgeschlossen wodurch sie auch mit Stipendien belohnt wurde und die Kosten dadurch auch nicht so hoch waren.
Sie bekam mit Anfang 20 direkt einen Job als Assistentin in der Patisserie des Orchard Hotels in Baguio. Nun 2022 mit 22 Jahren wurde sie bereits befördert zur Abteilungsleiterin der Patisserie und macht tolle Kuchen und Torten für alle möglichen Veranstaltungen. Nebenbei hat sie mit ihrem Freund eine Bewerbung in leitender Position am Laufen für MC Donalds in Kanada. Als zweites Standbein ist auch noch eine Bewerbung bei der MS Europa 2 am laufen wo sie bereits gute Kontakte in die Küche hat.
Wir beide sind mächtig stolz auf sie, es ist toll wie sich die Schwester meiner Frau entwickelt hat. Ich habe immer gesagt, wer hart arbeitet und ranklotzt der kann alles erreichen was er möchte.
Schlussendlich haben sich die Lebenshaltungskosten der beiden von 1200 Euro pro Monat, reduziert auf 25 Euro im Monat.

Man liest ja oft auch andere Erfahrungen, aber hier sieht man in welche Richtung es eben auch gehen kann. Man muss nur wissen wohin man sein Geld steckt. Viele haben auch Vorurteile und denken man muss viel Geld an die Verwandten schicken, dem ist aber gar nicht so. Obwohl ich auch einige Fälle kenne in denen das tatsächlich so ist.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: