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Eduardo Masferré – Der Vater philippinischer Photographie
#2
Nach der Hochzeit half Nena im Studio, insbesondere zeichnete sie etliche Fotos mit Farbe aus. (Hand Coloring) Eduardo begann die Farm
seines Vater wieder zu bewirtschaften und pflanzte fast alles neu. Neben den Obstbaeumen zuechtete er Gefluegel und Kaninchen um seine wachsende Familie zu unterstuetzen. Die beiden hatten insgesamt sechs Kinder und anfaenglich kam das Fotografieren etwas zu kurz, aber bald nahm er seine Wanderungen zu den verschiedenen Staemmen in den Kordilleren wieder auf.

Seine Fotos blieben lange Zeit in den Philippinen ohne jede Anerkennung, aber im Ausland wurden einige Spezialisten auf seine Arbeiten aufmerksam. Hier im Land dauerte es bis in die spaeten 80er Jahre um das Talent Masferre als solches anzuerkennen.

Es begann1982 mit einer Ausstellung in Baguio, gefolgt von einerweiteren 1983 in Manila. Aber nur die Profis sahen die Kunst in seinen
Bildern, in den Medien wurde er kaum oder nur kurz erwaehnt. Erst seine 3. Ausstellung in Manila 1988 brachte ihm die Anerkennung, die seine
Arbeiten verdienten. Diese Ausstellung wurde nach Manila auch in Cagayan de Oro, Cebu, Davao und Bacolod gezeigt. Finanziert wurde das ganze von Mobil Philippines.

Im Ausland hatte Masferre auch etliche Ausstellungen so unter anderem 1982 in Daenemark und 1986 und 89 in Tokio. 1989 wurden Masferres
Arbeiten auf der Ausstellung Les Recontres de la Photographie in Arles in Frankreich gezeigt und diese Ausstellung, auf der nur die Creme de la
Creme zu sehen ist, brachte den grossen Durchbruch. Seine Arbeiten wurden gelobt, bewundert und anerkannt und gewannen etliche Preise.
Masferre war bis heute der einzige philippinische Fotograf, der je zu dieser Ausstellung eingeladen worden war.

1991 erwarb das Smithonian Institute mehr als 100 seiner Bilder und konservierte diese Bilder in den besten Labors. Die Fotos waren dort
fuer sechs Monate ausgestellt und tourten anschliessend durch die USA von Kueste zu Kueste. Des weiteren wurde diese Ausstellung auch in
England und ganz Europa gezeigt und zog viele Menschen in ihren Bann.

1988 wurde auch ein grosser Bildband veroeffentlicht unter dem Titel: E. Masferre, People of the Philippine Cordillera: Photographs 1934 –
1956 Mobil Philippines finanzierte 1500 Bildbbaende, die kostenlos anSchulen, Museen und Buechereien weiter gegeben wurden.

Im Januar 1999 erheilt Masferre seine groesste Anerkennung: Er wurde zum nationalen Artisten erklaert, der einzige philippinsiche Fotograf
dem diese Ehrung je zuteil wurde. Leider durfte er das nicht mehrerleben, da er im Juni 1995 verstorben war.

Zur Zeit seines Todes wurde seine Bilder gerade ueberall in den Vereinigten Staaten gezeigt.

Masferres Bilder sind zeitlose Aufzeichnungen einer laengst vergessenen Epoche in den Bergen von Nordluzon. Sie haben einevergessene Kultur mit all ihren Sitten, Gebraeuchen und Traditionen am Leben erhalten. Seine Beerdigung in Sagada zog viele tausende vonMenschen an, die dem Fotografen die letzte Ehre erwiesen.

Als wir 2006 in Sagada waren, besuchten wir auch die Galerie von Eduardo Masferre. Man kann im Peters und bei anderen nachlesen, dass es
extrem schwierig ist in die Galerie eingelassen zu werden und wir gehoerten zu den Gluecklichen. Als wir vor verschlossenen Tueren dort standen, rief ich einige Male “Tao Po” und nach einigen Minuten kam eine alte Dame aus dem Garten zum Haus hoch. Es war Nena Masferre, die Frau
des verstorbenen Fotografen. Einige Minuten spaeter liess sie uns in die Galerie. Und dort sahen wir die besten Arbeiten von Eduardo. Wir waren
alle sehr beindruckt. Nach der Besichtigung der Galerie unterhielten wir uns ueber zwei Stunden mit Nena, die uns viel aus dem gemeinsamen
Leben mit ihrem Mann erzaehlte. Und ich kaufte das Buch von Masferré. Heute kostet es bei Ebay das drei- bis fünfache.

Sie erzaehlte auch viele Geschichten von den Igorots unter anderem auch von dem Kampf der Kalinga gegen den geplanten Stausee am Chico
River. Und sie erzaehlte, dass die Kopfjagd noch lange nicht ausgestorben ist, sondern das Konflikte auch heute noch so geloest werden, aber eben heimlich, still und leise.

Dieser Tag wird fuer mich unvergessen bleiben.

Da ich aus Copyright Gruenden die Bilder hier nicht einstellen kann, werde ich hier einen Link einstellen, der euch einiges an Fotos von Masferre zeigt.

https://www.google.de/search?sca_esv=34e...68&dpr=0.8

Neben Fotos seiner Person sind sehr viele seiner Arbeiten zu sehen. Praktisch alle Philippinen Fotos.
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RE: Eduardo Masferré – Der Vater philippinischer Photographie - von Kaithoma - 05-12-2024, 20:14

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